Pfarrkirche St. Magdalena

Die Pfarrkirche St. Magdalena ist eine Renaissancekirche mit gotischem Turm. Der Sakralbau ist der heiligen Maria Magdalena geweiht, der zu Ehren alljährlich an ihrem Gedenktag, am 22. Juli ein Kirtag abgehalten wird.

 

Die Kirche zu Köflach wurde erstmals 1245 urkundlich erwähnt und war bis 1786 dem Stift St. Lambrecht inkorporiert. Nach einem Brand, ausgelöst durch einen Blitzschlag, erfolgte der Neubau von 1643 bis 1649. Beauftragt mit dem Bau wurde der Stiftsbaumeister Cyprian Sciassia. Er begann den Bau 1643 nach eigenen Plänen. Als Vorlage diente ihm die 22 Jahre vorher errichtete St. Laurentiuskirche in Venedig. Der erhalten gebliebene, gotische Turm wurde in den Neubau integriert. Der Bruder des Baumeisters, Domenico Sciassia, wirkte als Polier und übernahm später die Bauleitung. 

 

Der kreuzförmige Bau aus der Spätrenaissance hat ein zwei-jochiges Schiff mit einer quadratischen Vierung mit kurzen Querarmen. Daran schließt ein einjochiger, gerade abgeschlossener Chor. Über der Vierung wölbt sich eine Flachkuppel, sonst finden sich Tonnengewölbe auf Doppelgurten und -pilastern. Die Sakristei ist östlich an den Chorschluss angebaut. Die dreiachsige Westempore mit mittig vorschwingender Brüstung stammt vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Der gotische Turm hat einen achtseitigen Spitzhelm.

 

Die barocken Wandmalereien in den Gewölben stammen von Joseph Adam von Mölck. Sie sind mit 1777 datiert. Dargestellt werden im Chor Mariä Himmelfahrt, in der Vierung die Kirchenpatronin, die Christus die Füße salbt, sowie die vier Evangelisten, die Frauen am Grabe, Christus im Garten („Noli me tangere“), die Auferweckung des Lazarus und Maria von Magdala vor Christus.

 

Das Altarblatt mit der Darstellung der büßenden Magdalena, ebenfalls von Mölck, ist aus dem Jahre 1776; auch die beiden Seitenaltarbilder mit Darstellungen des hl. Nikolaus und der Maria mit den hll. Dominikus und Lambert. Daneben steht ein gemalter, gotischer Flügelaltar (um 1470), der vermutlich aus dem Franziskanerkloster Maria Lankowitz stammt und von Ritter Georg von Gradner († 1476) gestiftet wurde.

 

An der Außenwand des Kirchturms steht eine barocke Kreuzgruppe aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Glocke ist aus 1521 und von Nikolaus Grünwald gefertigt.

 

Die Kirche wurde im Jahre 1960 innen und 1966–67 außen restauriert. 1998 wurde der Innenraum der Pfarrkirche erneut restauriert und der Altarraum neu gestaltet.

Karner

Der Karner (das "Beinhaus", die "runde Kapelln") auf dem alten Friedhof neben der Kirche, ist ein romanischer Rundbau und gilt als ältestest Baudenkmal Köflachs. Höchstwahrscheinlich wurde er gegen Ende des 13. Jahrhunderts, als die Kirche ihre Selbständigkeit erhalten hatte, als "Baptisterium" (Taufkapell) erbaut. 1641 wurde die Kapelle konsekriert und dem hl. Lambert geweiht.

 

1889 war der Karner schon so baufällig, dass er auf Antrag der Kirchenkonkurrenz "demoliert" werden sollte. Allerdings schaltete sich das Ministerium für Kultus und Unterricht ein und gewährte zur Erhaltung dieses historischen Bauwerkes eine Subvention von 150 Gulden. Weil sich aber zur Unterstützung der Restarbeiten kein "lokaler Wohltäter" fand, musste das Unterrichtsministerium noch 495 Gulden zahlen. 

 

Die Restaurierung des Inneren der Kapelle unterblieb aus Geldmangel, bis sie 1926 zum Kriegerdenkmal umgestaltet wurde. Die Fresken stammen vom Grazer Künstler Fritz Silberbauer, sie wurden 1971 restauriert. Der Corpus Christi sowie das Steinrelief am Portal, dass einen ruhender Krieger zeigt, wurde vom Köflacher Franz Josef Unterholzer gestaltet. 

 

 

Pfarrhof

Der Pfarrhof ist ein stattlicher Barockbau der Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet wurde. An der Westseite findet man das Portrait von Dechant Ludwig Stampfer (1850 - 1925) der in Köflach ab 1903 tätig war und unter anderem der Verfasser einer umfangreichen Chronik der Pfarre Köflach sowie ihrer Grundstückseigentümer ist. 

 

Das Fresko des Pfarrhofes wurde im Jahr 1976 von Franz Weiß geschaffen.